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"Felix" gewinnt
Röttgen: Debakel auch in seinem Bonner Wahlkreis

Von JESSICA BACKHAUS und RENÉ KOHLENBERG
18.01 Uhr, die Hausbar in Bonn.  Gewonnen! Die SPD-Politiker Dörte Schall, „Felix“, Renate Hendricks, Uli Kelber und Bodo Buhse jubeln.
18.01 Uhr, die Hausbar in Bonn. Gewonnen! Die SPD-Politiker Dörte Schall, „Felix“, Renate Hendricks, Uli Kelber und Bodo Buhse jubeln.
Foto: Erhard Paul
Bonn – Ganz Bonn ist rot. Bernhard „Felix“ von Grünberg und Renate Hendricks holten beide Direktmandate in den Wahlkreisen. Die SPD„krallte“
sich alle vier Stadtbezirke sowie alle fünf Wahlbezirke. Mit rund acht Prozent Vorsprung auf die bei den letzten Wahlen immer vorn liegende CDU
siegte die Bonner SPD deutlich.
Selbst der CDU-Stammbezirk Bonn II ging erstmals an die Sozis. „Ich bin positiv geschockt. Seit 1947 ist der
Wahlbezirk noch nie von einem SPD-Abgeordneten geholt worden“, erklärte SPD-Direktkandidatin Renate Hendricks gerührt. Sie hatte sich in
Bonn II gegen CDU-Kandidat Benedikt Hauser durchgesetzt. „Felix“ setzte sich in Bonn I gegen Bundesumweltminister Norbert Röttgen durch.
„Ich bedanke mich bei meinen Wählern und verspreche weiterhin unmittelbar für sie da zu sein“, erklärte der SPD-Direktkandidat. Das Sozi-
Urgestein hatte auch eine Erklärung für seinen Sieg parat. „Es war ein Grundfehler, dass er (Röttgen, Anm. d. Redaktion) gegen mich und nicht
im Rhein-Sieg-Kreis angetreten ist. Ich hoffe, dass er jetzt nicht sauer ist auf Bonn“, schmunzelte von Grünberg. Noch eine gute Nachricht für
die SPD: Parteichef Ernesto Harder sorgte für Sozi-Nachwuchs und ließ sich auf der Pressekonferenz entschuldigen: Sohn Elias Felipe kam am
Samstag zur Welt.
Die Piraten gingen in Bonn mit rund 7,5 Prozent an Bord. Gute Nachrichten auch für FDP-Kandidat Dr. Joachim Stamp. Sein neunter Platz auf der
Landesliste reichte zum Einzug. Zittern musste am Sonntagabend noch Rolf Beu von den Grünen. Reicht sein 26. Platz?