Nach der Nord- wird auch die Südbrücke saniert
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Nach der Nord- wird auch die Südbrücke saniert
Von Cem Akalin
Bonn. Die nächste Hiobsbotschaft: Auch die Südbrücke ist zu sanieren, und zwar im Anschluss der vierjährigen Arbeiten an der Nordbrücke, die 2014
beginnen sollen. Das teilte der Bonner Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber (SPD) mit, der diese Information und weitere Planungsstände zu
Verkehrsprojekten durch Anfragen und Gespräche beim Landesverkehrsministerium erfuhr.
Joachim Minten von der zuständigen Autobahnniederlassung Krefeld bestätigt das. "2014 geht es erst mal mit der Nordbrücke los, und wenn wir dort drei
Jahre später fertig sind, also etwa 2017 beginnen wir mit der Generalinstandsetzung der Konrad-Adenauer-Brücke", so Minten. Die Sanierung sei "terminiert",
die Planungen begännen aber erst 2012.
Lärmschutz: Was Autofahrer bereits bemerken: In Höhe Pützchen wird ab Oktober der dort vorhandene Zaun zwischen dem Anschluss Siegburger
Straße und dem Autobahnkreuz Ramersdorf gegen Lärmschutzwände ausgetauscht. "Das ist noch nicht die große Lärmsanierung, aber die Experten
erwarten dennoch eine klare Verbesserung für die Anwohner", berichtet Kelber.
Die Nordbrücke - ganz idyllisch. Foto: Volker Lannert
An der Autobahn 562 (Südbrücke und Vorbereich) in Ramersdorf werde derzeit im Zuge der Lärmkartierung überprüft, ob der sofortige
Austausch des Windschutzes gegen Lärmschutz verpflichtend sei. "Ramersdorf leidet unter viel zu viel Lärm", so Kelber.
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Maarstraße: Die Detailplanung sei genehmigt, es müssten noch Ergänzungen bei der Planung der Lärmschutzmaßnahmen erfolgen, da die zu schützende
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Strecke auf den Abschnitt vom Anschluss Vilich-Müldorf bis zum Autobahnkreuz Ramersdorf erweitert wurde. Die Bürgerbeteiligung soll mit dem Planfest-
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stellungsverfahren im nächsten Jahr erfolgen. Kelber: "Seit 40 Jahren wird dieser Autobahnanschluss an das große Gewerbegebiet diskutiert, damit endlich
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der Lkw-Verkehr aus den Ortsteilen verschwindet. Jetzt kommt wirklich die Zielgerade in Sicht."
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Die Autobahn 59 soll zwischen Sankt Augustin (Anschluss A 560) und dem Kreuz Bonn-Nordost (Nordbrücke) sogar vierstreifig ausgebaut werden. "Derzeit
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sind auch hier die Planfeststellungsunterlagen in Vorbereitung, die auch verbesserten Lärmschutz vorsehen." Die Maßnahme stehe laut Kelber im aktuellen
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Bundesverkehrswegeplan im sogenannten vordringlichen Bedarf. "Die A 59 und die A 565 - beide Autobahnen stehen in den Priorisierungslisten des Landes-
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verkehrsministers als vordringlicher Bedarf", weiß Bodo Buhse, Bonner SPD-Vertreter im Regionalrat Köln. Sie befänden sich in der Vorplanung, es gebe
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sogar schon Vorentwürfe.
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Zwischen Nord- und Südbrücke soll die A 59 dreispurig ausgebaut werden, die Freigabe der Standstreifen soll nur ein Provisorium bleiben. "Der Vorteil für
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die Anlieger wäre der Bau modernster Lärmschutzmaßnahmen. Denn im Gegensatz zu jetzt wäre durch den Neubau eines Fahrstreifens die erlaubte
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maximale Lärmbelastung nur noch halb so hoch wie an einer bestehenden Autobahn. Ein paar Jahre wird sich das aber wohl leider noch hinziehen", erläutert
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Kelber.Da der Ausbau nicht im "vordringlichen Bedarf" steht, aber wegen der Belastungszahlen dringend notwendig sei, bereite der Landesbetrieb Straßen
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derzeit die Antragsunterlagen zur Höherstufung der Maßnahme vor.
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Der Ausbau der A 565 über die Nordbrücke auf Beueler Seite in Höhe von Geislar steht laut Kelber auch im "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrs-
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wegeplans. Er erfuhr in Düsseldorf, dass mit der Planung der vollen Dreispurigkeit begonnen wurde. Eine Machbarkeitsstudie für die Erweiterung sei bereits
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abgeschlossen, und der Straßenbaubetrieb habe sich mit den Ministerien auf eine Variante geeinigt. Noch in diesem Jahr soll mit der Vorentwurfserarbeitung
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begonnen werden. Das Ministerium erwarte, dass der dann niedriger anzusetzende erlaubte Lärmpegel endlich zu massiven Lärmschutzmaßnahmen insbe-
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sondere für Geislar führen werde.
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Verkehrszählung: Noch in diesen Herbst will das Bundesverkehrsministerium die Ergebnisse der Verkehrszählung von 2010 veröffentlichen. Die Verkehrs-
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zählung wird alle fünf Jahre durchgeführt. Kelber erwartet ein Ergebnis, das als Argumentationshilfe bei Verhandlungen um die Finanzierung der geplanten
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Erweiterungen und den Lärmschutz dienen könnte.
"Der Bundesverkehrswegeplan ist hoffnungslos unterfinanziert. Wir in der Region müssen uns auf jeden Fall auf den Ausbau der vorhandenen Autobahnen
und den viel besseren Schutz der Anwohner als heute konzentrieren, um im bevorstehenden Verteilungskampf eine Chance zu haben", mahnt der SPD-Politiker.
Laut Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland, ist der Bundesverkehrswegeplan "bis 2043 ausfinanziert. Daher wissen wir, dass es
kaum möglich ist, mit irgendwelchen Straßenprojekten da reinzukommen", sagte er im Planungsausschuss, wo er sich für den Ausbau des Schienennetzes stark
machte.